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NAD M10 V3
NAD M10 V3
Es gibt diese seltenen Geräte, die den Alltag nicht lauter, sondern besser machen. Der M10v3 gehört genau in diese Kategorie. Er wirkt wie ein Stück präzise gefrästes Understatement: gebürstetes Aluminium, Gorilla-Glass, ein helles 7-Zoll-Touchdisplay – und dahinter ein vollwertiges HiFi-Herz, das Streaming, Verstärker und Raumkorrektur so elegant zusammenführt, dass man das Wort „All-in-One“ plötzlich wieder gern ausspricht. BluOS als Steuerzentrale, Multiroom ohne Zirkus, 2×100 Watt an nCore-Endstufen, MQA-Decoding und Roon-Readiness – alles drin, ohne dass es einem ins Gesicht springt. Dazu HDMI eARC für den Fernseher, USB, optisch und koaxial digital, bidirektionales aptX-HD-Bluetooth und auf Wunsch sogar drahtlose 4.0/4.1/4.2-Surround-Setups mit BluOS-Rears. Das Ziel ist simpel: Lautsprecher anschließen, Musik drücken, glücklich sein.
Der Charme liegt im Feinschliff. Der neue DAC – ein ESS Sabre ES9039 – spielt hörbar sauberer, mit mehr Ruhe im Hintergrund und feineren Farbübergängen. Es ist kein spektakulärer „Wow“-Effekt, eher das Gefühl, dass Stimmen natürlicher atmen und Becken länger stehen dürfen. Man merkt: Hier wurde nicht nur Leistung addiert, sondern Qualität. NAD benennt den Zugewinn beim Dynamikumfang und Rauschen explizit; genau diese Souveränität prägt das Klangbild des v3.
Und dann ist da die Sache mit dem Raum. Dirac Live war schon beim v2 der Joker gegen schwierige Wohnsituationen. Der M10v3 öffnet die nächste Tür: optionales Dirac Live Bass Control als Lizenz-Upgrade. Damit lassen sich ein oder zwei Subwoofer nicht nur „dazuschalten“, sondern gemeinsam mit den Hauptlautsprechern optimieren – Übergänge werden nahtloser, Basslinien konturierter, der Gesamtklang wirkt zusammenhängender, weil die Software das System als Ganzes betrachtet. Für unterschiedliche Hörplätze oder Tageszustände speichert der M10v3 mehrere Dirac-Profile, die sich auf Knopfdruck abrufen lassen.
Apropos Knopfdruck: Die neue BC1-Fernbedienung ist kein Beiwerk, sondern gelebte Praxis. Lautstärke, Titel, Presets – klar. Entscheidender ist, dass sich damit auch die Dirac-Filter direkt umschalten lassen. Wer abends vom Sofa auf den Esstisch wechselt, braucht keine App‐Akrobatik mehr. Ein Druck. Fertig. So fühlt sich moderne HiFi-Bedienung an.
Analog wird’s ebenfalls schöner: Der M10v3 bringt erstmals einen echten MM-Phono-Eingang mit korrekt ausgelegter RIAA-Entzerrung und sauberem Gain. Wer also seinen Plattenspieler liebt, muss nicht mehr über Umwege. Beim M10v2 war dafür zwingend eine externe Phonostufe nötig – jetzt nicht mehr. Vinyl wird damit vom Sonderfall zum selbstverständlichen Eingang.
Gegenüber dem M10v2 ist damit das Bild klar: neuer ES9039-DAC statt ES9028, hörbar mehr Feinauflösung und Ruhe; integrierter MM-Phono-Pre statt externer Zusatzbox; optionales Dirac Live Bass Control für die gemeinsame Optimierung von Subs und Lautsprechern; und die BC1-Fernbedienung mit direktem Filterwechsel. Leistung, Gehäusequalität, Touch-Interface, Streaming-Komfort und die drahtlose Surround-Option bleiben auf dem bewährten, sehr hohen Niveau – nur eben feiner abgestimmt und im Alltag spürbar erwachsener.
Am Ende zählt, wie er Musik in den Raum stellt. Der M10v3 klingt gelassen, farbig und kontrolliert. Er spannt eine stabile Bühne, ohne künstlich aufzublasen, und hält die Dynamik im Zaum, ohne sie zu glätten. Mit passenden Lautsprechern wächst er vom „smarten“ Verstärker zur echten Anlage – die beiläufig beeindruckt, statt zu prahlen. Genau so mögen wir das.
Unsere Meinung:
Der M10v3 ist kein neues Kapitel um des Neu-Seins willen, sondern die reifere Ausführung eines ohnehin sehr guten Konzepts. Wer vom M10v2 kommt, gewinnt hörbar an Ruhe und Praxisnutzen: Vinyl direkt hinein, Dirac-Profile per Fernbedienung, Bass und Hauptlautsprecher intelligenter verzahnt. Für Einsteiger/innen in hochwertige Komplettlösungen ist er eine sichere Bank, für Ambitionierte ein herrlich reduzierter Mittelpunkt der Anlage – mit Stilreserven für viele Jahre.








NAD M10 V3







